Unruhige Zeiten – Auch für Hauseigentümer?
Ein Interview mit Björn Koch, Geschäftsführer der BSR Immobilien GmbH zum Thema, Umgang mit der eigenen Immobilie in Zeiten von Corona.
Der 38jährige Immobilienkenner entwickelt seit über 10 Jahren Immobilen in Bonn und dem Rhein- Sieg-Kreis. Er stammt aus Rhöndorf und kennt den regionalen Immobilienmarkt wie kaum ein anderer. Herr Koch stand für dieses Interview einem Kreis von Immobilienbesitzern aus Bad Honnef Frage und Antwort.
1.Frage: Herr Koch, wie beurteilen Sie die Situation auf dem regionalen Immobilienmarkt?
Die Kaufkraft in unserer Region ist sehr ausgeprägt, weil wir sehr starke Arbeitgeber haben, wie z.B. die Telekom, Deutsche Post und die Deutsche Bank, die durch die Pandemie nicht unmittelbar große wirtschaftliche Verluste erleiden mussten. Darüber hinaus arbeiten in der ehemaligen Bundeshauptstadt immer noch viele Beamte mit konstantem gesichertem Einkommen.
Der Wohnungsbedarf in Deutschland ist höher als das Angebot. In Deutschland werden der Zeit 1 Million neue Wohneinheiten benötigt. Alleine in unserer Region beläuft sich diese Zahl auf 40.000 neue Wohnungen. Dies sind die Zahlen des Deutschen Immobilienverbands IVD (Immobilienverband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständiger). Sie decken sich mit unseren Werten. Die Corona Situation führt zudem zu einem Umdenken. Home-Arbeitsplätze nehmen zu. Andere Wohnungsschnitte und eher Metropolnahe Wohngebiete werden stärker nachgefragt. Hier lässt sich naturnahes Leben mit Stadtnähe und etwas moderateren Preisen verbinden.
2.Was empfehlen Sie Hauseigentümern?
Wenn Sie seit längerem überlegen, sich zu verändern, ist jetzt ein außergewöhnlich rentabler Zeitpunkt Ihre Immobilie zu veräußern. Durch die Niedrigzinszins Situation, die überdurchschnittlich hohen Einkommen in unserer Region und die starke Nachfrage ist dieser ein günstiger Zeitpunkt für Eigentümer die eigene Immobilie bestmöglich zu veräußern. Es werden hohe Kaufpreise gezahlt. Ein Punkt sollte bei der Zeitplanung dabei unbedingt beachtet werden. Jetzt sind die mittelfristigen möglichen Folgen der Corona-Krise noch nicht unmittelbar auf dem Immobilienmarkt spürbar. Dies wird sich meines Erachtens nach aber ändern. Dadurch können sich in Zukunft die Zahl der Interessenten und die Kaufkraft erheblich reduzieren. So werden möglicherweise weniger Leute bereit und in der Lage sein die Kaufpreise zu zahlen, die in den letzten Jahren den Markt nach oben bewegt haben. Wir gehen von einer möglichen Dämpfung der Immobilienpreisentwicklung aus. Aber auch das ist wieder abhängig von der Art der Immobilie und muss im Einzelfall geprüft und bewertet werden.
3.Und was empfehlen Sie denjenigen, die überlegen sich eine Immobilie zuzulegen?
Sie treffen auf viele Gleichgesinnte und somit auf gestiegene Preise und auf etwas zurückhaltende Banken. Dennoch sollten Sie ihr Vorhaben angehen.
Sichere Häfen und sichere Anlagen werden benötigt und nachgefragt. Die Immobilie stellt genau das dar. Immobilien stellen gerade in Krisenzeiten ein nachhaltiges und sicheres Investment da- Hier bewegen sich Preise der Wertermittlung spürbar langsamer als z.B. am Aktienmarkt. .